Was ist Powerhouse Nord? – Fragen und Antworten

Wieso wurde der Name Powerhouse Nord gewählt? 

Der englische Begriff „Powerhouse“ kann mit „Kraftwerk“ oder auch mit „Kraftzentrum“ übersetzt werden. In den Jahren 2022 und 2023 wurde der Begriff von Akteuren aus Wirtschaft und Politik gerne genutzt, um die besondere Bedeutung Norddeutschlands für die Energiewende in Deutschland zu beschreiben. Daran knüpft der Name des Vereins Powerhouse Nord an. Die Bezeichnung „Nord“ soll einerseits eine klare Verortung vornehmen. Andererseits soll er den Grundgedanken der Zusammenarbeit unterschiedlicher Teilregionen in Norddeutschland unterstreichen. „Nord“ schließt nicht aus, sondern ermöglicht vielen Akteuren, sich dem Netzwerk anzuschließen. In der Anfangsphase bezieht sich „Powerhouse Nord“ allerdings auf die niedersächsischen Regionen Weser-Ems und Elbe-Weser sowie das Land Bremen, weil sie in der Logik der Energiewende systemisch zusammengehören. Eine spätere Ausdehnung des Netzwerks über diese Kernregion hinaus ist denkbar.


Was ist das Ziel von Powerhouse Nord?

Die nationale und internationale Bedeutung der Ems-Elbe-Region für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und Europa ist unter Fachleuten unbestritten. Die Wahrnehmung des Ems-Elbe-Raums hält damit aber nicht Schritt. Im Gegenteil: Unsere Region wird außerhalb Norddeutschlands als zersplittert wahrgenommen. Zudem herrscht dort viel Unkenntnis über geografische und wirtschaftliche Zusammenhänge. Wir sind in Berlin oder Brüssel als bedeutender Wirtschaftsraum noch zu unbekannt und oftmals ein weißer Fleck auf der Landkarte. Hier will Powerhouse Nord versuchen, über kommunikative Maßnahmen die Sichtbarkeit der regionalen Akteure und der Region insgesamt zu steigern.

Außerdem will Powerhouse Nord den Sinn dafür stärken, durch Vernetzung über bisherige Grenzen hinaus, die Region für Außenstehende attraktiver zu machen. 

Zudem halten es die Initiatoren von Powerhouse Nord für wichtig, dass die Einwohnerinnen und Einwohner des Ems-Elbe-Raums über die Relevanz und Brillanz ihrer Heimat für das 21. Jahrhundert informiert werden. 

Gemeinsam sind wir stärker, und das sollen alle wissen. 


Was unterscheidet Powerhouse Nord von bestehenden Netzwerken?

Vorrangig ist sicherlich der neue Regionsbegriff „Ems-Elbe“. Die Weser bildet in den Köpfen der Menschen immer noch eine nicht zu unterschätzende Grenze. Nordwest-Niedersachsen und Nordost-Niedersachsen haben historisch über Jahrhunderte wenig miteinander zu tun gehabt. Bremen hat als eigenes Bundesland ebenfalls eine Sonderstellung inne. Folglich haben sich Kooperationsvorhaben zumeist jeweils bis zur Weser erstreckt, selten darüber hinaus. Die 2005 gegründete „Metropolregion Nordwest“ bildet hier eine Ausnahme. Sie umfasst allerdings nur einen Teil des Ems-Elbe-Raums. 

Maßgeblich für diesen neuen Regionsbegriff ist die energiewirtschaftliche Entwicklung, die dem Raum zwischen Ems und Elbe systemisch große Chancen bietet.


Ist Powerhouse Nord nicht überflüssig?

Angesichts der zahlreichen bereits bestehenden und arbeitenden Netzwerke ist diese Frage sehr berechtigt. Es bleibt aber festzuhalten, dass eine ganzheitliche Darstellung der Schlüsselregion der Energiewende zwischen Ems und Elbe noch nicht versucht worden bzw. gelungen ist. Powerhouse Nord ist ein Antritt, der den nordniedersächsischen Raum inklusive Bremen und Bremerhaven als Hot-Spot von Energiewende und Innovation in die Öffentlichkeit tragen möchte. Grundansatz dabei ist, dass durch Powerhouse Nord bestehende Netzwerke nicht überstrahlt, sondern gestärkt werden sollen.


Will Powerhouse Nord bestehenden Akteuren Konkurrenz machen?

Eindeutig nein! Im Gegenteil. Der Ems-Elbe-Raum kann seine Entwicklungschancen nur wahrnehmen, wenn alle hier tätigen Organisationen, Unternehmen, Netzwerke und Verbände in ihrer Arbeit nicht gehemmt werden. Die Anzahl der herausragenden Akteure und „Hidden Champions“ ist groß. Diese in ihrer Strahlkraft zu schwächen, würde der Region schaden. Entsprechend sieht Powerhouse Nord seine Aufgabe darin, sie zu unterstützen und zu stärken.

Damit verbunden ist der Grundsatz, dass sich Powerhouse Nord aus allen operativen Belangen der regionalen Akteure heraushält. Powerhouse Nord hat keine Berechtigung, hier in irgendeiner Weise einzugreifen. Es ist vielmehr das Bestreben von Powerhouse Nord, die Vielzahl der in der Ems-Elbe-Region laufenden Maßnahmen und Aktionen zu sammeln und kommunikativ nach außen zu tragen. Dabei will Powerhouse Nord den Akteuren eine zusätzliche Bühne bieten, sich zu präsentieren, damit sich für Außenstehende das Bild einer lebendigen, wirtschaftlich starken, zukunftsgerichteten und attraktiven Region verfestigt. 


Welche Berechtigung hat Powerhouse Nord, für die Ems-Elbe-Region zu sprechen?

Powerhouse Nord ist ein Verein, der auf eine Initiative von 14 Privatpersonen aus Ems-Elbe zurückgeht. Sie sind aus eigenen Stücken aktiv geworden und repräsentieren so staatsbürgerliches Engagement für unsere Region. Hinter ihnen steht kein Regierungsauftrag oder gar Wählervotum. Sie haben für sich entschieden, im Sinne einer positiven Entwicklung unserer Heimat tätig werden zu wollen. Powerhouse Nord ist parteipolitisch unabhängig und hat keine Ambitionen, in die Regelungszuständigkeiten von beispielsweise kommunalen Gebietskörperschaften einzugreifen.  Gleichwohl versteht sich Powerhouse Nord als Lobbyist für den Ems-Elbe-Raum. Der Verein ergreift für die Region, ihre Unternehmen, Verbände, Gebietskörperschaften und Netzwerke Partei.


Welche Aktivitäten will Powerhouse Nord entfalten?

Powerhouse Nord setzt in der Startphase hauptsächlich auf Kommunikations- und Marketingmaßnahmen. Über die eigenen Kommunikationskanäle verbreitet Powerhouse Nord als Multiplikator und Verstärker Termine und Aktivitäten seiner Unterstützer. Powerhouse Nord tritt darüber hinaus zwei Mal im Jahr als Gastgeber zentraler Powerhouse-Veranstaltungen auf. Im Frühjahr will der Verein in Berlin bzw. Brüssel vorstellig werden. Der Herbst soll einem Kongress in der Kernregion gehören.

Flankiert werden diese Formate von Jahreskampagnen, dem Award „Motor des Nordens“, der Aktion „Powerhouse vor Ort“ u.v.a.m.

Parallel wirbt die Powerhouse-Geschäftsstelle um weitere Unterstützer. Diese haben nicht nur das Recht, das Powerhouse-Logo für eigene kommunikative Zwecke einzusetzen. Ihnen steht auch die Mitarbeit in den „Powerzentren“ genannten Arbeitsgruppen offen, die für die inhaltliche Vorbereitung der Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst zuständig sind. Bislang gibt es vier Powerzentren: „Energie und Infrastruktur“, „Neuansiedlungen“, „Fachkräfte“ sowie „Wissenschaft und Transfer“. Weitere Powerzentren sind in Vorbereitung (z.B. „Kommunale Kooperation“). Die Unterstützer von Powerhouse Nord haben zudem die Möglichkeit, in Eigenregie Powerzentren zu bestimmten Themen ins Leben zu rufen.


Um welche Themen will sich Powerhouse Nord kümmern?

Die Verbesserung der Sichtbarkeit des Ems-Elbe-Raums in Deutschland und Europa ist die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit von Powerhouse Nord. Wenn unsere Heimat als systemisch relevante Region mit erheblicher Bedeutung wahrgenommen und akzeptiert wird, gewinnen unsere Argumente erheblich an Gewicht. Dann gelingt es besser, die verschiedenen Themen, die uns besonders bewegen, an die Entscheidungsträger auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene heranzutragen.

Die vier Kernthemen “Energie und Infrastruktur”, “Neuansiedlung von Unternehmen”, “Stärkung des Fachkräfteangebots” sowie “Förderung von Wissenschaft und Transfer” werden bereits über die Powerzentren abgebildet. Damit verbunden ist das übergeordnete Ziel, dass die besondere Qualität der Powerhouse-Region im Rahmen der Energiewende zu einer verstärkten Wertschöpfung führt. Powerhouse Nord wird deshalb diejenigen gesetzlichen Regelungen, die die Ems-Elbe-Region benachteiligen, klar benennen und selbstbewusst eine besondere Rolle einfordern. Darüber hinaus will die Allianz Möglichkeiten der Selbstoptimierung innerhalb der Region ausloten, denn eine Steigerung der Attraktivität unserer Heimat kann für Investoren und Fachkräfte von außen durchaus ausschlaggebend sein.


Wie ist die Struktur von Powerhouse Nord?

Die Allianz wurde im November 2023 als Zusammenschluss von 14 Personen aus Ems-Elbe gebildet. Im Frühjahr 2024 wurde eine Vereinssatzung erarbeitet, der Verein am 27. Mai gegründet. Zwei Wochen später erfolgte der Antrag auf Aufnahme in das Vereinsregister.

Die Vereinssatzung sieht drei Organe vor: 1. den Lenkungskreis als höchstes Gremium mit drei gleichberechtigten Vorsitzenden an der Spitze, 2. die Mitgliederversammlung und 3. den geschäftsführenden Vorstand, der für das operative Geschäft zuständig ist. Derzeit entspricht die Zusammensetzung der Mitglieder dem Kreis der Initiatoren vom November 2023. Zu gegebener Zeit wird sich der Verein aber auch für neue Mitglieder öffnen.


Welche Rolle spielt die EWE AG bei Powerhouse Nord?

Der Impuls zur Gründung von Powerhouse Nord geht auf EWE-Vorstandschef Stefan Dohler zurück. Im Hause EWE wurde auch die Allianzidee entwickelt. Dabei war aber von Anfang an klar, dass die Mitinitiatoren und die Teilregionen bzw. Branchen, die sie vertreten, nicht von EWE dominiert werden dürfen.

Bis Ende 2025 stellt EWE die Geschäftsstelle von Powerhouse Nord. Stefan Dohler ist einer von drei Vereinsvorsitzenden. Die beiden anderen sind Tanja-Vera Asmussen (Landessparkasse zu Oldenburg) und Prof. Dr. Ralph Bruder (Universität Oldenburg).

Mit dem Jahreswechsel 2025/2026 wird EWE die Leitung der Geschäftsstelle und damit seine herausgehobene Funktion an den Trägerverein abgeben. EWE wird dann ein normales Mitglied von Powerhouse Nord sein. 


Wie will sich Powerhouse weiter entwickeln?

Seine Ziele wird der Verein Powerhouse Nord nicht im Sprint erreichen, man muss eher von einem Marathonlauf sprechen. Es braucht also – vor allem zu Beginn – einen langen Atem. Bei optimaler Entwicklung gelingt es Powerhouse Nord in den nächsten fünf Jahren ein innen wie außen akzeptierter Player zu sein, der kraftvoll die Interessen der Ems-Elbe-Region vertritt. In der weiteren Entwicklung ist eine geografische Ausdehnung der Powerhouse-Region denkbar. Naheliegend erscheint eine Kooperation mit Partnern in den Niederlanden. Auf der anderen Seite erscheint Schleswig-Holstein als Partner nur konsequent. Hierzu wurden aber bislang noch keine Gespräche geführt. Diese würden eine erfolgreiche Bewältigung der Startphase voraussetzen. Die Startphase soll Ende 2025 erfolgreich abgeschlossen sein.


Wie wird man Unterstützer?

Die Registrierung als Unterstützer ist denkbar einfach. Es genügt ein formloses Schreiben, dass man die Ziele des Vereins teilt und ihn gerne unterstützen möchte. Eine Gebühr oder Mitgliedsbeiträge fallen nicht an.


Was bekommt man dafür?

Mit der Anerkennung als registrierter Unterstützer bekommt man das Recht, das Powerhouse-Logo für öffentlichkeitswirksame Aktionen, die den Zielen von Powerhouse Nord entsprechen, einzusetzen. Darüber hinaus kann man das Angebot wahrnehmen, eigene Aktivitäten über die Kanäle von Powerhouse Nord kommunizieren zu lassen. Registrierte Unterstützer haben ferner Zugang zu allen zentralen Powerhouse-Veranstaltungen. Sie bekommen die Möglichkeit, sich dort zu präsentieren und zu vernetzen.

Die Geschäftsstelle von Powerhouse Nord stellt den Unterstützern kostenlos Werbematerialien (Rückwände, Roll-Up’s) für Veranstaltungen leihweise zur Verfügung. Zudem haben Unterstützer die Möglichkeit, weitere Powerhouse-Materialien (Flaggen, Banner usw.) zum Selbstkostenpreis über einen Dienstleister zu bestellen.


Wann soll der Verein für neue Mitglieder geöffnet werden?

Der Rückzug von EWE aus dem Pilotensitz zum Jahreswechsel 2025/2026 setzt eine auskömmliche finanzielle Ausstattung des übernehmenden Trägervereins voraus. Entsprechend werden Vereinsmitglieder – im Gegensatz zu Unterstützern – einen Vereinsbeitrag entrichten müssen. Wie hoch diese Beiträge ausfallen werden und ab wann der Verein für neue Mitglieder geöffnet werden wird, kann zu diesem Zeitpunkt (Juni 2024) noch nicht benannt werden.

Wichtig ist aber, festzuhalten, dass es keinen automatischen Übergang vom Status des Unterstützers zum Mitglied geben wird. Nahezu alle Verbände, Einrichtungen und vor allem kommunale Gebietskörperschaften benötigen für haushaltswirksame Entscheidungen der Spitze vorgeschaltete Gremienbeschlüsse.


Stand: Juni 2024

Diese FAQ-Liste wird laufend aktualisiert. Haben Sie Fragen, auf die Sie Antworten vermissen? Dann melden Sie sich gerne bei kontakt@powerhouse-nord.de